Bei den dargestellten Modellen handelt es sich um für die Region Darßer Bodden, Stralsund, Rügen und Hiddensee typische Fischereifahrzeuge, mit denen von etwa 1850 bis
zum Ende der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts gefischt wurde.
Fünf Segel mit zusammen 120qm Segelfläche konnten als Ketsch getakelt gesetzt werden. Es gab keine festen Normen für den Bau dieses Bootstypes. Der Fischer ging zu
seinem Bootsbauer und bestellte sich ein Zeesenboot nach seinen eigenen Vorgaben.
Die Beplankung war aus Eichenholz und erfolgte in Klinker oder Kraweel. Die häufigste Heckform war das Spitzgattheck, gelegentlich traf man aber auch Zessenboote mit dem vom Bau
her aufwendigeren Rundgattheck - wie den Neuaufbau des Zeesenbootes STR-9 im Nautineum auf dem Dänholm an.
Der Rumpf eines Zeesenbootes hatte eine Länge von 10 bis 12 Metern, eine Breite bis zu 4.20m und einen Tiefgang von bis zu 1.70m. Bei der Form des Rumpfes fällt der starke
Sprung auf. Das Schwert ist aus Holz. Das Ruder ist frei aufgehängt und nur mit der Ruderpinne zu bedienen. Der Großmast ist üblicherweise nicht höher als die
Bootslänge plus 1.5m.
Der Name Zeesenboot, Plattdeutsch "Zeesboot", wird von der Art des Fangnetzes, einer Zeese hergeleitet. Die Zeese ist ein Schleppnetz, das mit weit über Bug und Heck
herausragenden Driftbäumen offengehalten und über Grund gezogen wird. Das Zeesenboot ließ sich während des Fischens mit gesetzten Segeln quer vor dem Wind
treiben.
Die gezeigten Modelle sind im Maßstab 1:20 und 1:30 nachgebaut.
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These ships represent the typical fishing boats of the baltic region around Stralsund, Darß, and the islands of Hiddensee and Rügen in the time from about 1850 to the late
1960s.
Five sails with a total area of about 120 square meters were used. The construction of the hull did not follow strict rules, normally a fisherman would order his boat according to
his ideas.
The outer hull was made of oak tree. Two different forms of the stern were distinguished: the most common narrow Spitzgatt and the broader Rundgatt. The latter can be
seen at the exposition of the STR-9 at the museum Nautineum on the island Dänholm near Stralsund.
The length of the hull measured 10 to 12 meters at a maximum width of 4.20 meters and a depth of up to 1.70 meters. Steering was only possible using the ******. The main mast was
normally not taller than the length of the boat plus 1.50 meters.
The name "Zeesenboot" or "Zeesboot" (germ. Boot meaning boat) is deviated from the type of the fishing net, which is called "Zeese". This net was drawn over the seabed, held
open by stems from stern and bow. The boat was then drifting sideways with the sails set.
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